Mode als Trendprodukt

Wir sind ständig umgeben von Einflüsse, die uns zu Neuen ermutigen.

Egal ob auf  Sozialen Netzwerken, in Magazine, oder auch auf der Straße  > Trends sind überall. 


Wie du Trends erkennen, oder sogar entwickeln kannst, erfährst du heute.

 

Als Modedesigner*in die Trends von Morgen bestimmen:

Nein, wir gehen hier nicht die aktuellen Trends durch. Denn in der Modeschule wird genau das getan. 

>Das Problem hierbei ist, dass die derzeitigen Trends schon morgen wieder "out" sein können. 


Baust du also die Trends von heute in deine kommende Kollektion, dann wirst du vermutlich nach Fertigstellung deiner Kollektion keine Käufer mehr finden. Du wirst also Geld ausgeben, dass du nicht mehr in der vollen Summe sehen wirst. 



Bevor du also mit der Kollektion beginnen wirst, will ich dir das Thema "Trend" näher bringen. 



Als Designer*in musst du die Fähigkeit besitzen, einen Trend richtig einordnen zu können und für dich entscheiden, welche Einflüsse deine Kollektion beeinflussen sollen





Trendentwicklung:

Ein Trend entwickelt sich aus Interessen und Werte der Menschen. 
Dieser hat gerade deshalb unterschiedliche Schwankungen und bleibt daher nicht immer gleich aktuell. = Wandlungsprozess 

Die Gesellschaft hat global unterschiedliche Entwicklungen und Einflüsse, wodurch ein Trend abweichend aufgegriffen werden kann. 

Ein Trend lässt sich daher nicht nur in der Mode finden, sondern man findet diesen in den unterschiedlichsten Bereichen des Lebens. 


Ob ein Trend kurzfristig oder langfristig aktiv bleibt, kommt immer auf die Trendstärke an:


Eigene Darstellung

Hype:  Eine kurze Begeisterung für ein Produkt.

Mode: Eine aktuelle Kollektionsaussage.

Megatrend: Werden in einigen/allen gesellschaftlichen Bereichen angewendet. (Konsum, Ökonomie, Medien, Lebenseinstellung, etc.)  z.B.: Die derzeitige Thematik der Nachhaltigkeit 

Echter Trend: Haben einen großen Einfluss auf einige Branchen und beeinflussen neue Ideen mittel-langfristig.

Nischentrend: Sind immer bleibende "Mini-Trends", die in einen bestimmten Bereich kommen und gehen





Trend-Lebenszyklus:

Wirtschaftsgüter haben verschiedene Verlauf-Stufen die durchlaufen werden. 

Durch Einzelpersonen oder kleine Personengruppen, wird ein Trend eingeführt. Das können Influencer oder Marken sein, die mit einer neuen Idee Aufmerksamkeit erhalten. 

Sobald die neue Idee (das Produkt/Styling/etc.) Zuspruch erhaltet, wird dieser vereinzelnd von mehreren Personen angenommen und diese beeinflussen wiederum weitere Personen. = Der Trend nimmt Fahrt auf und wirkt  exklusiv

In der dritten Stufe wird die Idee von der breiten Masse wahrgenommen und auch weitere Produzenten wandeln den Trend ab. Der Trend wird nun von verschiedenen Zielgruppen konsumiert.  = Der Trend verbreitet Nachfrage am Markt. 

Der Trend erreicht in der 4 Stufe die höchste Konsumstufe in dem der Trend von der breiten Masse angenommen und konsumiert wird.  Das Thema wird verschieden interpretiert, umgesetzt und angeboten. = Trend verliert langsam an Attraktivität, da keine/weniger Exklusivität vorhanden ist.

In der letzten Stufe erreicht der Trend ein volles Sättigungsniveau, in der die Nachfrage sinkt. Weniger Menschen konsumieren den Trend, da sie ihn schon "ausgelebt" haben und nicht als "out" angesehen werden. Alter Trend wird abgelehnt und neuer Trend aufgegriffen. 



Grafik: ©  Lamprecht und Stamm (1998) 






Warum ein Trend in der Modebranche schnelllebig ist:

Du weißt nun, dass es unterschiedliche Trendabstufungen gibt und diese verschiedene Verlauf-Stufen durchlaufen. 

> Die Modebranche läuft sehr schnell. Die Kollektionen werden schon halbjährig gewechselt und das bedeutet schnellere Interpretationen und stramme Zeitpläne !  Kein Wunder, dass einige Unternehmen heute an einer neuen Struktur arbeiten, in der versucht wird, die Kollektionen exklusiv zu halten und weniger Kollektionen anzubieten.  (Stichwort Nachhaltigkeit)

Auch spielen hier die Fast-Fashion Unternehmen eine große Rolle: 
Denn: Wenn die neuen Kollektionen auf der Fashion Week gezeigt werden, dann finden gleichzeitig die Orderzeiten in den Showrooms statt. Die Einkäufer bestellen die Kollektion, die dann halbes Jahr später erst in den Shops angeboten werden. 
Bedeutet also, dass die Fast-Fashion Brands 6 Monate Zeit haben, die Kollektionen zu kopieren/abzuwandeln. 
Eine Fast-Fashion Marke hat heute so schnelle Lieferketten, dass sie schon nach 4-6 WOCHEN die Kollektionsteile kopiert in den Geschäften hängen hat. 




Trendrecherche / Finde deine Trends bei/in:
>Trendforscher, Studien, Magazine, Messen, Webinare, Events, Soziale Medien, Modeschauen, Answer the Public, Plattformen, etc.

Eigene Darstellung


Merke:
> Menschen kaufen von Marken, wenn sie treu sein wollen. Bedeutet also, dass deine Zielgruppe deine Produkte auch kaufen wird, wenn du im Trendzyklus bist und Markenstärke beweist. 
Es gibt auch ein Spruch: Menschen kaufen von Menschen. 





Eigene Darstellung

Wie du deine Kollektion richtig zusammenstellst:

Eine Kollektion ist so aufgebaut, dass du verschiedene Modegrade mit einbeziehen solltest. 

Mein Tipp an dich ist, dass du dich an eine Pyramide orientieren solltest. 

Die modische Spitze bietet deine Trendartikel, die aus der Kollektion stechen. Damit schaffst du ein Image und kannst Produkte anbieten, die etwas über den Durchschnitt liegen. Du kannst zum Beispiel auch Einzelstücke anbieten, die handbestickt sind. 
> Prozentanteil ca. 10-20%

Die Mitte bilden deine modischen Artikel, die deine Kollektion modern und interessant halten. Du kannst hierbei Artikel anbieten, die mittelpreisig positioniert sind. Produktbeispiele: Mäntel, Hosen, Jacken, Blusen, etc.
> Prozentanteil ca. 30-50%

Die untere Ebene bilden deine Basic-Artikel. Hier bietest du Mainstream Mode an, die erschwinglich sind und zeitlos aufgebaut sind.  Produktbeispiele: T-Shirts, Basic Hosen, Zipper-Jacken, Schals, Hoodies, etc.
Hier findet jeder etwas, das er/sie auch kaufen kann. 
> Prozentanteil ca. 35-60%

Du kannst den prozentuellen Anteil selber nach deiner Zielgruppe festlegen. 

Eigene Darstellung



Was du für deine Kollektion beachten solltest:

Trendentwicklungen bewusst werden. (Steigen, Sinken, Sättigung)
Kollektion prozentual aufbauen (Pyramiden-System) 
(Eigenen) Trend erkennen und umsetzen.
Keinen derzeitigen Trend für die neue Kollektion nutzen.

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